Scrivener für iOS ist da — Was lange währt…

Gerne gebe ich zu, dass auch ich zu denje­nigen gehört habe, die Scri­vener für iOS schon vor Jahren geraumer Zeit aufge­geben haben. Umso mehr habe ich mich gefreut, als Keith im Februar ankün­digte, dass es dieses Jahr wirk­lich etwas mit der App wird und er selbst die Entwick­lung über­nommen hat.

Die App hat alles, was ich von Scri­vener brauche. Die Features, die ich regel­mäßig in Scri­vener auf dem Desktop verwende, habe ich bisher alle in der iOS-App wieder­ge­funden. Dabei ist die App richtig schön aufge­räumt. Wenn du ein Feature suchst, findest du es leicht, und vor allem dort, wo du es vermu­test. Wenn du es nicht braucht, merkst du gar nicht, dass der Button da ist.

Scrivener für iOS in der Corkboard-Ansicht
Scri­vener für iOS in der Corkboard-Ansicht

Scrivener mit mobilen Geräten synchronisieren

Mich inter­es­siert bei einer App, zu der es auch eine Desktop-Version gibt, immer der Work­flow zwischen beiden. Idea­ler­weise merke ich gar nicht, welches Gerät ich gerade in der Hand habe. Bei Scri­vener ist das so.

Wenn du Scri­vener für iOS das erste Mal öffnest, verbin­dest du es mit deinem Dropbox-Account. Dadurch wird ein Unter­ordner in dem Ordner Apps in deiner Dropbox ange­legt. Hierhin kannst du auf dem Mac ein Scri­vener-Projekt verschieben und es wird auto­ma­tisch mit der App synchro­ni­siert. So einfach ist das. Du kannst natür­lich auch in der App ein neues Projekt anlegen und in der Dropbox spei­chern. Auf dem Mac findest du es dann auch wieder in diesem Ordner und kannst es von dort aus öffnen.

Scrivener für iOS mit laufendem Dropbox-Sync
Scri­vener für iOS mit laufendem Dropbox-Sync

Die Synchro­ni­sie­rung von Scri­vener für iOS funk­tio­niert bis auf weiteres mit Dropbox, was ich sehr empfehlen kann, oder über iTunes. Was derzeit nicht geht, ist ein Sync über iCloud. Das hat vor allem tech­ni­sche Gründe.

Die Synchro­ni­sa­tion läuft nicht von selbst im Hinter­grund, sondern muss manuell ange­stoßen werden. Hier geht es vor allem darum sicher­zu­stellen, dass immer alle Daten korrekt über­tragen werden. Die manu­elle Synchro­ni­sa­tion ist aber über­haupt kein Nach­teil, denn sobald du die App öffnest, meldet sie, wenn Ände­rungen an den Projekten statt­ge­funden haben und du kannst direkt den Sync anstoßen. Anders­herum prüft der Mac beim Start von Scri­vener, ob es für das Projekt, das du gerade öffnest, Ände­rungen gibt.

Du soll­test aber ein biss­chen darauf achten, dass auch ein Dropbox-Sync Zeit braucht. Nicht viel, aber ein biss­chen. Wenn du sehr schnell zwischen Scri­vener auf dem Mac und Scri­vener für iOS hin und her springst, kann es tatsäch­lich mal passieren, dass eine Ände­rung noch nicht da ist.

Scrivener mit externen Ordnern synchronisieren

In meinem Post „NaNo­WriMo – mobiler Work­flow mit Scri­vener“ habe ich beschrieben, wie du Scri­vener über die Synchro­ni­sa­tion mit externen Ordnern auch mit anderen Apps unter­wegs zum Schreiben benutzen kannst. Mein Work­flow sah und sieht hier so aus, dass ich als externen Ordner einen Dropbox-Ordner verwende, auf den ich dann auf dem iPad mit iA Writer zugreife.

Dieser Sync funk­tio­niert auch weiterhin, aber du soll­test dich am besten für eine Vari­ante entscheiden. Sowohl der Sync mit mobilen Geräten als auch der Sync mit externen Ordnern synchro­ni­sieren Ände­rungen zuver­lässig mit Scri­vener auf deinem Mac. Der Sync mit externen Ordnern und der Sync mit mobilen Geräten wissen aber nichts vonein­ander. Du kannst also mit Scri­vener auf dem iPad Ände­rungen, die du zB mit iA Writer in dem externen Ordner gemacht hast, nur dann sehen, wenn du vorher einen Sync mit der Desktop-App gemacht hast. Da sind Fehler vorpro­gram­miert, wenn du beide Syncs parallel verwendest.

Ich für mich werde beide Vari­anten in den näch­sten Monaten auspro­bieren. Eigent­lich schreibe ich lieber in einer reinen Schreib-App, aber Scri­vener für iOS ist so komfor­tabel, dass ich mir gut vorstellen kann, für meine Schreib­pro­jekte ganz auf Scri­vener umzu­stellen. Späte­stens, wenn es möglich ist eigene Default-Einstel­lungen für die Schrift in Scri­vener für iOS zu hinter­legen oder die des Desktop-Projektes mit zu synchro­ni­sieren, wird das sicher eine Option für mich.

Die Scri­vener-App ist seit dem 20.07. im App Store für iOS verfügbar und kostet 19,99€.

3 Gedanken zu „Scrivener für iOS ist da — Was lange währt…“

  1. Der Artikel ist zwar schon älter, aber viel­leicht weiß ja jemand die Lösung meines Problems:
    Ich habe ein Projekt in Scri­vener erstellt und erst nach­träg­lich die App mit Dropbox verknüpft. Gibt es denn keine Möglich­keit, ein Projekt nach­träg­lich in der Dropbox zu spei­chern? Zur Info: ich besitze keinen PC/Mac und arbeite nur an mobilen Geräten, die ich über Dropbox synchro­ni­sieren will. Bei neuen Projekten klappt das auch, nicht aber bei alten, die ich ursprüng­lich auf den ipad gespei­chert habe.

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    • Hallo Katha­rina,

      hast du mal folgendes probiert:

      Auf dem iPad in der Über­sicht der Projekte siehst du links die Liste der Projekte nach Dropbox und Lokal auf diesem iPad sortiert (bei der genauen Bezeich­nung bin ich mir gerade nicht sicher — mein iPad spricht Englisch 🙂 ). Wenn du in dieser Spalte rechts oben auf „Bear­beiten“ tippst, müss­test du hinter jedem Projekt drei Quer­striche sehen. Wenn du das Projekt, das lokal auf dem iPad liegt, dort anfasst und per Drag&Drop nach oben in den Dropbox-Bereich schiebst, müsste das eigent­lich funktionieren.

      Ich habe das gerade mit einem leeren Test­pro­jekt versucht und bei mir geht das. Der Dropbox-Sync dauert aber beim ersten Sync relativ lange.

      Ich hoffe, das ist verständ­lich beschrieben. Falls nicht, gib‘ bitte Bescheid, dann mache ich ein paar Screenshots.

      Viele Grüße,
      Thyra

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