Ganz ehrlich — die Suche nach dem einen perfekten Werkzeug und dem einen perfekten Workflow zum Verwalten von Bookmarks ist so aussichtslos wie die Suche nach der perfekten Laptop-Tasche. Es kommt immer darauf an, was genau man machen möchte, und meistens braucht man verschiedene Varianten. Das perfekte Tool für alle Lebenslagen gibt es nicht. Daher haben sich bei mir über die Jahre verschiedene Workflows für die Verwaltung von Bookmarks herauskristallisiert, den ich Euch hier vorstellen möchte.
Ich habe im Lauf der Zeit verschiedene Dinge ausprobiert und bin immer sehr schnell daran gescheitert, dass ich entweder die Tools nicht konsequent genutzt habe oder ich schnell sehr viele Bookmarks hatte, von denen ich nicht mehr wusste, warum ich sie überhaupt abgelegt habe. Daher habe ich meine Anwendungsfälle angeschaut und dafür jeweils eigene Workflows entwickelt.
Bookmarks für Artikel, die ich aufheben möchte, um sie zB für einen Post zu verwenden
Oft stoße ich auf einen Artikel, aus dem ich etwas machen möchte. Das kann zB ein Aspekt für einen Blogartikel sein. Dafür geht der Artikel bei mir nach DEVONthink, wo ich meinen virtuellen Zettelkasten züchte.
In der Regel finde ich solche Artikel bei Feedly, markiere sie in Feedly zum „Später lesen“. Ich habe bei Feedly einen Pro-Account, der von den Später-Lesen-Artikeln eine Kopie in meine Dropbox speichert. Auf dem Dropbox-Ordner läuft auf dem Mac eine Ordneraktion, die den Inhalt nach DEVONthink importiert. Erst in DEVONthink beschäftige ich mich dann mit Tagging und Ablage dieser Artikel. Die Artikel lege ich fast immer als PDF ab, manchmal auch als Webarchiv.
Finde ich einen solchen Artikel bei einer Webrecherche, nutze ich die Erweiterungen von DEVONthink für Safari.
Bookmarks für Artikel oder Seiten, mit denen ich direkt etwas tun möchte
Dann gibt es Artikel oder Seiten, mit denen ich direkt etwas tun möchte. Das kann zB ein Video sein, das ich anschauen, oder ein Produkt, das ich bestellen möchte. Solche Webseiten schicke ich nach OmniFocus, wo ich meine gesamte Aufgabenverwaltung mache.
Solche Seiten finde ich ebenfalls über Feedly oder aber auch direkt im Browser bei einer Webrecherche. Mit iOS ist es einfach: Hier gehe ich für Feedly und Safari über den OmniFocus-Eintrag im Sharing-Menü.
Auf dem Mac verwende ich Feedly in der Regel in Safari, so dass ich hier ebenfalls in beiden Fällen entweder das Sharing-Menü oder auch immer noch gerne das Bookmarklet zu OmniFocus verwende. Das Bookmarklet sitzt zentral in meiner Favoritenleiste und ist daher immer einen Klick näher.
Bookmarks für Seiten, von denen ich regelmäßig Inhalte lese
Von den Seiten, von denen ich regelmäßig neue Inhalte lesen möchte, habe ich keine Bookmarks mehr. Als echter RSS-Fan habe ich alle diese Seiten in Feedly und bekomme so einen praktischen Push bei neuen Inhalten.
Echte Bookmarks
Unter echten Bookmarks verstehe ich Webseiten, die ich regelmäßig aufrufe und auf die ich nicht über andere Wege zB Feedly zugreife. Und davon gibt es bei mir inzwischen erstaunlich wenige. Bei mir passen sie alle in meine Favoritenleiste. Hier finden sich zB der Link auf das Backend von diesem Blog.
Zusätzlich öffnet bei mir Safari neue Tabs mit der Favoriten-Ansicht, so dass ich diese Bookmarks auf allen Apple-Geräten direkt im Zugriff habe. Es sind aber auch so wenige, dass ich die Seiten schnell finde, wenn ich mal auf einem anderen Rechner unbedingt an eine dran muss.
Bookmarks, die ich nicht mehr setze
Wenn ich heute eine Recherche mache, dann hebe ich nur noch sehr wenige ausgewählte Links und Beiträge auf. Ich habe festgestellt, dass ich meistens zuerst eine neue Suche im Web mache und dann erst schaue, was ich mir vielleicht schon mal abgelegt habe. Daher habe ich aufgehört solche Seiten als Bookmark abzulegen. Wenn ich sie brauche, finde ich sie so oder so schnell wieder und muss mich nicht um die Verwaltung der Bookmarks kümmern.
Was gibt es für Alternativen um Bookmarks zu verwalten?
Für mich hat die Trennung in verschiedene Anwendungsfälle sehr viel Ordnung und Übersicht in meine Bookmarks gebracht. Mit der Zeit habe ich dabei auch meine Workflows so optimiert, dass sie sich nahtlos in meinen Alltag einfügen. Auch meine Tools habe ich auf so wenige wie möglich reduziert. Vieles davon ist aber erst mit iCloud und Dropbox möglich geworden.
Alle anderen Tools, die ich in den letzten Jahren ausprobiert habe, haben aber durchaus ihre Vorteile und passen vielleicht in Deinen Workflow gut hinein. Daher lasse ich sie hier nicht unerwähnt:
- Bookmarks generell im Browser speichern und Seiten zum späteren Lesen in der Leseliste von Safari zwischenparken: Ich mache das nicht, weil ich oft auf Windows-Rechnern unterwegs bin und dann nicht mehr an die Leseliste dran komme. Ansonsten ist das aber eine prima Sache.
- Delicious.com habe ich einige Zeit ausprobiert, bis dann eine Weile nicht klar war, wie es mit dem Werkzeug weitergeht. Früher war es auch nicht so richtig gut in die Mac-Welt integriert.
- Evernote ist grundsätzlich auch eine gute Lösung, um Bookmarks zu verwalten. Ich habe das eine Weile gemacht, dann aber aufgehört, als ich Evernote gegen DEVONthink getauscht habe.
- Um in der Windows-Welt eine schnelle Möglichkeit für Bookmarks zu haben, habe ich Pocket ausprobiert. Das war auch nett, aber ein Tool mehr und ich habe dann immer wieder vergessen, dort hinein zu schauen. Es passte einfach nicht in meinen Workflow.
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